Die FAF 2019 in Köln - von smarten Werkzeugen, digitalen Trends, jungen Malern und italienischem Flair.

Als europäische Fachmesse für Fassadengestaltung und Raumdesign hat die FAF auch 2019 überzeugt. Mit 402 angemeldeten Austellern wurde den Besuchern zwar weniger Quantität als noch vor 3 Jahren in München geboten, aber die Qualität blieb trotzdem auf hohem Niveau. Kein Wunder, schließlich haben die Veranstalter renommierte Unternehmen und interessante Newcomer eingeladen. Themen wie Digitalisierung, neue Techniken und Produkte sowie eine Initiative für den Malernachwuchs haben auch diesmal über 40000 Besucher angezogen. Mittendrin war auch NORDWAL.

the next big thing

Der Begriff Digitalisierung ist mittlerweile in aller Munde. In einigen Bereichen kann man ihn schon gar nicht mehr hören, aber beim Maler ist er das nächste große Ding. Das hat die Messe in mehreren Vorträgen und auch auf zahlreichen Ständen unterstrichen. Ob Verwaltungssoftware in der Cloud, Apps zur Farbberatung und Auftragsberechnung oder ein händlerübergreifender Browser für Datenblätter. Die Anbieter und Lieferanten rüsten sich, denn auch das traditionelle Malerhandwerk wird sich wandeln. Geräte werden smart und bieten dem Anwender Kosten- und Arbeitsersparnis. Der Maler der Zukunft wird online Produktinformationen abrufen und diese dann über das Smartphone an sein Applikationsgerät senden. Seine Kunden werden Angebote über die Auftrags-App verschickt bekommen, welche die Mengen-Berechnung gleich mit übernimmt. Ausbildung wird digital und über Lernvideos angeboten und mittels VR-Equipment kann in virtuelle Baustellen eingetaucht werden. Dass wir nicht von utopischen Visionen sprechen, das haben Best-Practice Berichte einiger Hersteller und Anbieter gezeigt. Eine Brise Zukunftsmusik gab es dafür an einer anderen Stelle: beim Putz der Zukunft.

„… mittels VR-Equipment kann in virtuelle Baustelle eingetaucht werden.“

Ein Blick in die Glaskugel gefällig?

Was die Welt morgen bewegt, das kann heute keiner wissen. Aber man kann Vorhersagen erstellen und genau das haben Studenten des Institute International Trendscouting, HAWK Hildesheim gemacht. Mit der Studie rendering/CODES haben sie sechs Visionen formuliert um dem Putz der Zukunft und somit den Gebäuden von Morgen etwas mehr Form zu geben. Natürlich klingen manche noch wie Geschichten aus einem George Orwell Roman, aber auch der britische Autor hatte bei einigen Visionen Recht behalten. Dass wir nicht von Hirngespinsten sprechen, bezeugt auch die Teilnahme namhafter Unternehmen der Branche an der Studie.

Was erwartet uns also in der Zukunft? Die sechs Visionen sehen unterschiedliche Schwerpunkt: Vernetzt, Grün, Modular, Multi-Funktionell, Traditionell und Roboterfreundlich.
So sehen die Studenten eine Fassade, die mit anderen Geräten kommuniziert, uns smarte Funktionen bietet und Netzwerke erweitert. Die grüne Fassade folgt dem Thema Nachhaltigkeit und saubere Umwelt und soll in Form von wasserspeichernden Gebäudehüllen mit Nährboden für Pflanzen oder mit Luftfiltern eine bessere Zukunft bringen.
Die modulare Lösung soll einfacheren Auf- und Abbau der Fassade ermöglichen. Modulare Elemente sind bereits in anderen Bereichen durch ihre einfache und schnelle Montage beliebt, die Fassade würde diese Idee nur übernehmen.
Wandlungsfähiger und mit mehr Funktionen versehen, so stellen sich die Studenten auch die Fassade in einigen Jahren oder Jahrzenten vor. Die Idee hat durchaus Ähnlichkeit mit der smarten Fassade, kann aber mehr. Denn der Putz soll auf äußere Einflüsse reagieren und beispielsweise mehr Licht durchlassen, wenn es sonnig ist, sich verschließen wenn es regnet oder sogar atmen, wenn mehr Frischluft nach innen transportiert werden soll.
Back to the roots heißt es beim Konzept „Traditionell“. Man soll sich mehr auf die historischen Techniken und Materialien berufen und die auf Tradition und die eigentliche Identität des Putzes bauen.
Ganz wo anders liegen die Schwerpunkte der roboterfreundlichen Fassade. Fassadenroboter übernehmen in dieser Vorstellung einige Aufgabe, dafür muss die Fassade als geeignete „Spielwiese“ für die automatisierten Helfer dienen. Durch Schienen oder Griffpunkte sowie Andock- und Ladestationen können computerisierte Helfer auf Hausfassaden eingesetzt werden.
Welche Vision letztendlich unsere Hauswänden erobern wird, lässt sich schwer erahnen. Denn so schnell wird die Veränderung nicht vonstattengehen und wohl erst die Generationen betreffen, die heute noch zu jung für das Malerhandwerk sind. Um die ging es auf der Messe noch an einer anderen Front: bei Ausbildung und Nachwuchs.

Der Maler – ein Beruf mit Zukunft?

Es wollen immer mehr junge Menschen studieren, im Gegenzug wird das Handwerk, somit auch der Malerberuf, immer unattraktiver bei den Jugendlichen. In Deutschland sind die Neuzugänge an auszubildenden Malern und Lackierern rückläufig. Deshalb warnt der Dachverband des Maler- und Lackiererhandwerks vor einem Nachwuchsengpass und fordert Unterstützung, nicht nur von den Handwerksbetrieben, sondern auch von den Herstellern und Fachschulen. Das Bild des Malers muss in den Köpfen der Jugendlichen aufgefrischt werden. Denn längst reduziert sich der Maleralltag nicht mehr nur auf Farbkübel, Pinsel und Leiter. Der Beruf ist höchst kreativ, abwechselnd und mit zahlreichen Karrierewegen. Der erste Messetag wurde dem Thema Nachwuchs gewidmet und gleich Next Generation Day getauft.

Green & healthy

Nachhaltigkeit ist genauso wie Digitalisierung ein viel genutztes Schlagwort und auch in der Farbenbranche nicht ganz neu. Wandfarben mit geringen bis keinen Schadstoffen gibt es schon seit Jahren. Aber das Thema ist präsenter denn je und Hersteller werden nicht müde, wenn sie ihre Neuheiten mit den kreativsten Wortkreationen auszeichnen. Das hier nicht nur „Marketing at its best“ eingesetzt wird, beweisen die Hersteller mit zahlreichen Berichten, Zertifikaten und praktischen Vorführungen. Informieren und kritisch betrachten ist dennoch angebracht, nicht jede Innovation überzeugte auf der Messe. Aber speziell die Big der Branche verstehen ihr Handwerk und zeigen die Früchte ihrer intensiven Forschung. Produkte werden ständig „gesünder“ in der Anwendung und für den Endkunden und auch unsere Umwelt ist den Hersteller sehr wichtig.

Made in Italy

Die meisten Aussteller kommen natürlich aus Deutschland. Die Bedeutung der Messe hat aber auch viele Hersteller aus anderen Ländern gelockt, vor allem aus Italien. „Made in Italy“ war auf der Messe speziell bei dekorativen Wandbeschichtungen sehr präsent, teil authentisch, teils als klares „Fake“. Aber es spiegelt den Einfluss von italienischem Design wieder und zeigt, dass die Branche durchaus kreativ sein kann.

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